Liebe Kollegen.
Mir bleibt immer weniger Zeit zum Üben. Somit bin ich auf der Suche nach einem Übe-Programm, mit dem ich in möglichst kurzer Zeit einen möglichst großen Erfolg erzielen kann.
Meine Frage nun an euch:
Wie ergeht es euch mit dem Üben (nach der Arbeit)?
Wie, wieviel und was übt ihr?
Was ist eurer Meinung nach für einen Hornisten/Blechbläser das, auf das er sich beim Üben am meisten konzentrieren muss?
Welche Etüden sind zu empfehlen? Welche Übungen?
Ich bin um jeden Hinweis und Tipp dankbar und hoffe auf eine angeregte Diskussion.
2 Antworten
zu Üben optimierenLiebe Kollegen!
Ich habe mich in den letzten paar Monaten also mit der Thematik beschäftigt und mit verschiedenen Blechbläsern - Professoren am Kons, Musikschullehrer, freischaffenden Künstlern und angagierten Laien - gesprochen. So bin ich auf folgendes gekommen:
Zu den wichtigsten Bereichen beim Spielen gehören
-Luftführung
-Flexibilität der Lippen
-Ansatz
Mein Übeprogramm habe ich somit auf diese drei Punkte beschränkt.
Hier ist zu sagen, dass es meiner Erfahrung nach egal ist, welche Übung man macht, solange man sich dabei auf die oben genannten Punkte konzentriert.
Im Konkreten schaut eine Übeeinheit von mir wie folgt aus.
1: Einspielen: Eigentlich jeder, mit dem ich gesprochen habe, betont, wie wichtig das Einspielen und Aufwärmen der Lippen sei. Ich spiele mich ein paar Minuten ganz fein um die mittlere Oktave ein, nicht zu hoch, nicht zu tief.
2: Caruso - Musical Calisthenics for Brass: Super Übung zur Festigung des Ansatzes. Dabei schaue ich immer, dass die Luft gut fließt und ich nicht gegen das Mundstück drücke.
3: Naturtonreihen: War persönlich nie Fan von Naturtonübungen, habe aber begriffen, wie hilfreich sie sind - in der Höhe zum Erweitern des Tonumfangs und zur Vergrößerung der Treffsicherheit.
4: Quartenzirkel: Eine Übung von Walter Bishop Jr. Er setzt 12 Quarten übereinander und setzt diese in eine Oktave. Daraus entsteht eine wunderbare 12-Ton-Reihe (C-F-B-Es-As-Des-Ges-H-E-A-D-G-C) mit immer wiederkehrender Tonreihenfolge in jeder Transposition. Diese Übung spiele ich in verschiedenen Variationen über meinen Gesamten Tonumfang. Von ganz tief bis ganz hoch.
Für diese Program brauch ich ca 30 Minuten. Mehr übe ich nicht.
Auch übe ich nicht täglich, sonder vl 3 mal pro Woche.
Und nein, es ist nicht langweilig, ständig die selben Übungen zu machen. Ganz im Gegenteil: Dadurch, dass man immer die selben Übungen macht sind Übeerfolge relativ leicht zu erkennen.
Noch ein letzter Tipp:
Das Führen einer Übeliste (was wurde an welchem Tag geübt) ist äußerst hilfreich. Nicht, damit man nachschauen kann, was man wann geübt hat, sondern als Konzentrationshilfe: Ich übe jetzt die erste Sache, dann die zweite - und ich lenke mich nicht mir irgendetwas anderem davon ab.
Ich hoffe sehr, diese Ausführung kann euch bei der Optimierung eurer Übezeit behilflich sein. Bei Fragen stehe ich euch gerne zur Verfügung.
Die Tipps von meinem Vorposten sind wirklich sehr gut, wenn ich du wäre würde ich mich daran halten hilft dir sicherlich weiter.